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Die Staufenmauer: Ein mittelalterliches Wahrzeichen Frankfurts

Die Staufenmauer zählt zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Frankfurts. Als mittelalterliche Stadtmauer errichtet, erzählt sie heute eine Geschichte von Macht, Wandel und archäologischer Wiederentdeckung. Ihre Überreste erinnern an eine Zeit, in der Frankfurt sich gegen äußere Gefahren schützen musste - und geben zugleich spannende Einblicke in die Stadtentwicklung.

Vom Bollwerk zur historischen Kulisse: Der Wandel der Staufenmauer

Um das Jahr 1180 errichtete das schwäbische Adelsgeschlecht der Staufer die namensgebende Staufenmauer. Sie umschloss die damalige Frankfurter Altstadt und schützte deren Bewohner vor Überfällen. Auf der zwei bis drei Meter dicken und bis zu sieben Meter hohen Bruchsteinmauer verlief ein Wehrgang, über den die Wachen zwischen den Türmen patrouillieren und Angriffe abwehren konnten.

Zugang zur Stadt gewährten nur drei Tore: die Mainzer Pforte im Westen, auch Guldenpforte genannt, die Bockenheimer Pforte (später Katharinenpforte) im Norden und die Bornheimer Pforte im Osten. Ein vorgelagerter, trockener Graben erschwerte Angreifern zusätzlich den Zugang.

Mit den Stadterweiterungen im 14. und 15. Jahrhundert verlor die Staufenmauer ihre militärische Bedeutung. Dennoch wurden die Tore zwischen Alt- und Neustadt bis ins 16. Jahrhundert weiterhin nachts geschlossen. In der Folgezeit wurde die Mauer größtenteils abgetragen - der östliche Teil blieb jedoch weitgehend erhalten.

Archäologische Funde: Neue Erkenntnisse zur Staufenmauer

Noch heute lassen sich Reste der Staufenmauer in der Fahrgasse 15 bestaunen. Dort sind Blendbögen sichtbar, die größtenteils restauriert wurden - mit Ausnahme der 1719 im Großen Christenbrand zerstörten Bornheimer Pforte.

Im Jahr 2010 stießen Bauarbeiter bei Arbeiten am Mainufer auf ein ungewöhnlich breites, mit Basaltquadern verkleidetes Mauerfragment. Es handelt sich um ein bislang unbekanntes Teilstück der Staufenmauer. Parallel dazu wurde eine zweite, kleinere Mauer entdeckt - ihre Funktion ist bis heute ungeklärt.

Bereits 1944 war nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg ein etwa 70 Meter langes Teilstück der Staufenmauer nahe der Konstablerwache wiederentdeckt worden. Die Reste liegen heute etwas verloren zwischen modernen Gebäuden - was ihrer historischen Bedeutung nicht gerecht wird.

Millioneninvestition: Frankfurt restauriert die Staufenmauer

Um die Staufenmauer als sichtbares Denkmal im Stadtbild aufzuwerten, beschloss der Frankfurter Stadtrat 2012 ein umfassendes Restaurierungs- und Vermittlungskonzept. Über zehn Millionen Euro wurden ab 2014 investiert, um das Areal um die Mauer zu verschönern und die Überreste besser zu präsentieren.

Informationstafeln erklären den historischen Kontext, in die Mauer integrierte Vitrinen zeigen archäologische Funde. Auch eine Erinnerung an die jüdische Geschichte Frankfurts wird geschaffen: Mit Gedenktafeln und einem Bronzeband im Asphalt wird an den Großen Judenbrand erinnert, dem ab dem 15. Jahrhundert über 200 jüdische Häuser zum Opfer fielen.

Anreise zur Staufenmauer

Die Staufenmauer befindet sich zentral in der Frankfurter Innenstadt, in der Straße "An der Staufenmauer" (PLZ 60311). Die GPS-Koordinaten lauten 50.113621, 8.687295.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

  • Straßenbahn: Linien 11 oder 12 bis Konstablerwache (ca. 10 Minuten)
  • S-Bahn: Linien S1, S3, S6, S9 bis Konstablerwache
  • U-Bahn: Linien U4 oder U5 (ca. 8 Minuten)

Von der Haltestelle Konstablerwache führt ein kurzer Fußweg entlang der Fahrgasse direkt zur Staufenmauer. Orientierung bietet der nahegelegene Commerzbank Tower - eines der höchsten Gebäude der Stadt.

Mit dem Auto:

Parkmöglichkeiten finden sich in den Seitenstraßen rund um die Fahrgasse. Die breite Kurt-Schumacher-Straße in der Nähe erleichtert die Orientierung.

Fazit und Empfehlung

Die Staufenmauer ist ein beeindruckendes Relikt mittelalterlicher Stadtbefestigung und lädt zu einer historischen Entdeckungsreise ein - mitten im modernen Frankfurt. Planen Sie Ihren nächsten Stadtspaziergang mit einem Halt an der Staufenmauer ein - ein lohnenswerter Abstecher in die Geschichte.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der Stadt Frankfurt.

*) Preise zzgl. Nebenkosten und Provision. Mehr Infos erhalten Sie auf der Webseite des jeweiligen Objektanbieters.